Neuer Vorstand in der Natursauna Wunsiedel !
Die Saunagemeinschaft hat in einer außerordentlichen Sitzung einen neuen Vorstand gewählt.
Neue 1. Vorsitzende ist Corrina Hofmann aus Wunsiedel,
zum Stellvertreter wurde Alexander Karger bestimmt.
Die Saunagemeinschaft wünscht den neuen Vorstandsmitgliedern viel Erfolg!
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An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei unseren scheidenden Vorständen Andreas Schade und Roland Wolf bedanken.
Mit viel Engagement, Herzblut und Einsatzfreude habt ihr unseren Verein über Jahre hinweg mitgestaltet – dafür sagen wir herzlichst Danke!
Lieber Andreas, für deinen Neuanfang in deiner neuen Wahlheimat Finnland wünschen wir dir alles Gute, viele schöne Erfahrungen und einen gelungenen Start!
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Artikel aus der Frankenpost vom 25.8.2025
Jetzt ist es offiziell und sogar notariell beglaubigt: Corinna Hofmann heißt die neue Vorsitzende der Sauna-Gemeinschaft Wunsiedel. In der 76-jährigen Geschichte der Wunsiedler Natursauna ist sie die erste Frau an der Spitze.
Die Wachablösung in der Wunsiedler Institution war nötig geworden, als der bisherige Vorsitzende Andreas Schade im März seinen Rücktritt zum 31. Juli dieses Jahres erklärte, wie Corinna Hofmann erklärt. Schade kam demnach dem Wunsch seiner finnischen Frau nach, die wieder in ihre skandinavische Heimat der 1000 Seen und Saunen zurück wollte.
Laut eigenen Angaben hat die 63-jährige Corinna Hofmann das Saunieren erst vor zwei Jahren für sich entdeckt, nachdem sie von Ute Senf, auch passionierte Saunagängerin, mitgenommen worden war. „Sonst hätte ich mit den Schwitzbädern nicht angefangen.“ Dass die Mitglieder sie jetzt schon zur Vorsitzenden bestimmten, überrascht sie schon ein wenig. „Der Vorschlag kam aber erst von den Männern“, betont die Rentnerin. Allerdings habe sich auch kein Exemplar des starken Geschlechts als oberster „Schwitzer“ zur Verfügung gestellt.
„Der Bierpreis bleibt“
„Ich denke, es ist okay für die Männer, dass ich das jetzt übernehme“, sagt Hofmann. Es habe auch keiner gegen sie gestimmt. „Wäre es knapp geworden, wäre es etwas komisch für mich“, sagt sie weiter. Über 40 der insgesamt mehr als 120 Mitglieder waren bei der Wahlversammlung, und „einstimmig“ lautete das Ergebnis. Allerdings wusste sie auch die Männer hinter sich zu versammeln. Denn deren größte Sorge war, dass mit einer neuen Vereinsspitze der Bierpreis steigen könnte. „Aber der Bierpreis bleibt“, schmunzelt die ehemalige Angestellte am Nachlassgericht in Wunsiedel. „Vielleicht dachten viele wegen meines Beruf: ,Die hat eine Ahnung von der Verwaltung’“, vermutet sie.
Und sie bekräftigt: „Wir haben nicht vor, groß etwas zu ändern.“ So bleibe es dabei, dass die- oder derjenige, der Saunadienst hat, eineinhalb Stunden vor der Öffnung den Ofen anfeuert und sich um Getränke und Aufgüsse kümmert. Doch suche sie vermehrt die Kommunikation, will mehr Besprechungen einführen und die engagiertesten Mitglieder, die sich etwa um die Pflege der Außenanlagen kümmern, als Beisitzer mit ins Boot nehmen.
Mangel an Nachwuchs
Ihr Hauptanliegen gilt aber der Anwerbung neuer Mitglieder. Vor allem in der Damensauna herrsche Nachwuchsmangel. Man habe bereits einen Tag der offenen Tür bei freiem Eintritt angeboten, aber dabei seien wenig neue Gäste „hängengeblieben“. Außer ein paar jüngeren Frauen, die aber aufgrund ihrer Berufe oder Familien nur selten in ihre Heimatstadt zurückkämen.
Wer das Saunieren erstmals ausprobieren wolle, der könne das erste Mal das Schwitzbad kostenlos ausprobieren. Dass die Umsetzung schwierig ist, weiß die verwitwete Mutter eines erwachsenen Sohnes. „Die Jungen wollen lieber in einen Wellnesstempel, das ist nun mal der Zeitgeist.“ Dabei habe die Natursauna eine ganz andere Wärme als eine Elektrosauna, schwärmt Corinna Hofmann. Sie weiß aber auch, dass Frauen weniger regelmäßig das Schwitzbad besuchen als Männer, gerade jetzt in der Sommerzeit.
Aber die Sauna wüssten vor allem ältere Besucher zu schätzen. Gerade jetzt in der Festspielzeit kämen auch Besucher der Felsenbühne ab und an in das Wunsiedler finnische Bad. Vor allem Leute aus der Großstadt zeigten sich dabei ein ums andere Mal von der betagten Sauna begeistert. Einige kämen sogar jedes Jahr.
Sauna zu mieten
Diese Begeisterung solle auch auf Einheimische übertragen werden. Dazu sollen auch Vereine, die über Damenmannschaften verfügten, vermehrt angesprochen werden. Denn: „Die Sauna kann auch gemietet werden.“ Einige Gruppen, wie Kegler oder die Mitarbeiter der SWW, nutzten dieses Angebot bereits. Vor allem samstags, wenn die gemischte Sauna ihre Pforten schließt, oder an Sonntagen. „Theoretisch kann auch an anderen Tagen geöffnet werden“, sagt die 63-Jährige. Allerdings zu unterschiedlichen Preisen, denn es sei billiger, wenn vorher schon „angeschürt“ sei. Die Preise müssten nun aber aufgrund der allgemein gestiegenen Kosten neu kalkuliert werden.
Politik aus dem Schwitzbad
„Wichtig ist aber vor allem, dass wir mehr weibliche Stammgäste bekommen“, wiederholt Hofmann. Denn einen Vorteil, wenn mehr Frauen die gemischte Sauna am Samstag besuchen, hat sie schon ausgemacht: „Wenn mehr Frauen da sind, ist die Situation entspannter.“ Vor allem die Diskussionen, die die Herrensauna am Freitag beherrschten, würden nicht so hitzig geführt. In Wunsiedel werde bekanntlich seit Jahren gemunkelt, dass am Freitag in der Herrensauna die reale Rathauspolitik im Hintergrund gemacht werde.
Und einen Unterschied zwischen Frauen und Männern hat die neue Vorsitzende auch noch ausgemacht. Während die Herren bei Speisen und Getränken „die volle Bedienung“ durch den Saunadienst genießen würden, brächten sich die Damen am Donnerstag ihr Essen selbst mit und würden so zusätzlich zum Schwitzen und dem neuesten Tratsch noch kulinarische Köstlichkeiten austauschen.